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HAMBURG / Comic-Festival - Erster Tag: May 07, 1997

Es ist Mittwoch Mittag, der Schweinevogel-Bus ist beladen und los geht's. Von Leipzig nach Hamburg. Dumm bloß, daß dieser Bus zwar coole SV-Aufkleber hat aber kein Radio! Gut, daß es McKrauze gibt. Der verleiht seinen Getthoblaster nur allzugern (harhar). Allerdings ohne Batterien. Wißt ihr eigentlich, was Batterien heutzutage kosten. Aber was tut man nicht alles für Rock'n'Roll und Schweinevogel? Ankunft in Hamburg gegen 19 Uhr, Stand-Besichtigung (winzig, das Teil!), Abladen, Aufbauen und ab zu Armin vom Comic Cave. Dort werden wir schlafen. Armin ist eigentlich ganz nett und so. Aber er trinkt keinen Kaffee! Nur "Karo - Der korngesunde Landkaffee". Schmeckt wie braunes Wasser. Also nix wie weg. Auf ins Nachtleben von St. Pauli! Geschafft haben wir dann einen Italiener vier Kneipen und einmal Burger King (sorry McKrauze). Irgendwie waren wir dann dooch etwas zu geschafft für mehr (Auge nickte mal eben im Stehen ein, Schwarwel war kurz davor sich mit Jack Daniels vollzuhauen und konnte nur mühsam abgehalten werden.) Also ab auf Armins Gästeliege (das Unbequemste Ausklappsofa, das jemals gebaut wurde!) und Augen zu. Das war's dann für's erste. Bis morgen.


HAMBURG / Comic-Festival - Zweiter Tag: May 08, 1997

Donnerstag Früh raus, "Karo" schlürfen und ab auf den Kampnagel, wo die Comicmesse stattfindet. Inzwischen wissen wir auch, was wir alles vergessen haben: die großen gemalten Schweinevogelbilder aus der letzten Ausstellung und die Polaroid. Schade eigentlich, also keine Fotos. Kleiner Einschub "Gestern vergessen": In einer Kneipe standen doch tatsächlich die tollen jungen Menschen von Auges Ex-Lieblingsband "Tocotronic" herum. Aber der hat sie gar nicht gesehen! Aber Armin, der alte Rocker, hatte ihn sowieso schon als Techno-Fan geoutet. Beim MTV-Gucken lief "Underworld" und Auge hat verstohlen mitgenickt. Haben natürlich alle gesehen. Von wegen Rocker! Zurück zum Tagesgeschehen: Schwarwel hatte zwar jede Menge Aussteller-Ausweise schwarzkopiert, aber gefunden hat er dann bloß noch drei. Für vier Leute (Armin war zu zweit). Wahrscheinlich lag das an seinem Kater und den Kopfschmerzen - hihi. Aber wer unseren Schwarwie und seinen Hundblick kennt, weiß, daß wir trotzdem alle reingekommen sind. Erst mal Kaffee besorgen. Schweinepreise! Und draußen ist feiertag. Also kein Bier aus dem Supermarkt, sondern 0,3 für 4,50! Was noch? Déjà-Vu: An der Fanzine-Front (gleich gegenüber) sitzt Arne Zank, der Drummer der Tocos. Und keine Polaroid dabei. Mist! Ansonsten viele Besucher und wir sind uns einig: Comic-Freundinnen sehen durchweg besser aus als Comic-Freunde (uns ausgenommen, versteht sich!). Schwarwel hatte die tolle Idee, unsere Puzzle gratis rauszuwerfen. Dabei war eigentlich abgesprochen, daß wir sie nutzen, um unsere täglichen Bedürfnisse zu befriedigen: Bier, Kaffee, Bier, Cola, Kaffee, Bier, Kaffee und Cola. Jede Menge seltsame Typen wollten uns abzocken ("Ist das umsonst?" "Kann ich das kriegen?" "Muß ich das bezahlen?" "Kostet das was?"). Und der größte aller lebenden Künstler hat eben ein zu weiches Herz. Jetzt ist gleich Schluß hier (Schwarwel packt hoffentlich schon, während ich hier noch schreibe). Heute abend gibt's Kino: "Armitage" ein saugeiler Mangafilm - hoffen wir zumindest. Also dann bis morgen. Wir lieben euch alle. Hossa Hossa!


HAMBURG / Comic-Festival - Der dritte Tag: May 09, 1997

Endlich Freitag! Also kein "Karo", sondern kerngesunder Tchibo-Kaffee und Brötchen beim Bäcker um die Ecke. Außerdem sind endlich die neuen obergeilen "Schweinepark"-Shirts eingetroffen. UPS war sogar schneller als wir - logo! Die Messe beginnt um zehn, wir waren dann so gegen 11.30 da. Aber was soll's? Colle Comic-Fans kommen sowieso erst ab Mittag. Oder?! Wir hatten auch gleich ein nettes kleines Erfolgserlebnis. Unsere supercoole "Social Distortion"-Mugge wurde von einem Fan gleich gewürdigt. Ein anderer junger Mensch schlich ziemlich lange um den Stand, kaufte unser nettes "Schnüffel-Paket", bekam ein Puzzle und das Daumenkino hinterhergeschmissen, überlegte, ob ein aktuelles Heft noch in den Etat passt und zog stattdessen dummerweise ein Coolomatic-Los. Ergebnis: "Schweinevogel sagt: Du bist ein totaler Versager!" Schluck. Das war's dann mit den Verkaufserfolgen. Apropos Verkauf: Hier gibt's ja alles billiger. Zumindest bei uns! Wer also noch irgendwas braucht kann sich bis Sonntag noch eindecken. Schnüffel-Paket (Heft 1-3) für 12, jedes Einzelheft für 5, Shirts für 25 Märker! Trotzdem waren wir wahrscheinlich gestern die Umsatznieten schlechthin. (Abgesehen von den Fanzines - harhar). Rock'n'Roll und Geschäft passen eben doch nicht so richtig zusammen (sieht man mal vom Oberboss Felse ab). Trotzdem konnten wir gestern schon mal richtig Geld zählen (cooles Gefühl) und ins Kino gehen. "Armitage III" ist richtig schöner, scheißbillig produzierter Manga-Stuff für Fans. Alles zusammengeklaut, dafür große Klimperaugen, kybernetische Transplantate, Cyborgs und riesige Wummen. Yesss! Danach gings in eine richtig echte Rockerkneipe (bis vor kurzem noch ein echter Hells Angels-Treff - sagt Armin). Dort haben wir uns dann noch ein bisschen gestritten, was cool ist und was nicht: Schwarzenegger (Schw.+Auge: dafür, Armin dagegen), Reading Festival (Auge dafür, Armin dagegen, Schwarwel auf dem Klo), ID 4 (Schw.+Auge: dafür, Armin dagegen) usw. usw. Gegen 3.30 gings dann endlich auf die Liege. Soviel dazu bis später Hossa Hossa!


HAMBURG / Comic-Festival - Der dritte Tag - Das Sequel: May 09, 1997

Tja, Auge ist nicht ganz so fest, was Kaffee-Ersatz-Namen angeht. Behauptet Schwarwel. Also ab sofort "Caro", statt "Karo". Heute am Stand: jede Menge dicker, dummer Kiddies, die noch nicht den Unterschied zwischen HSV und Sankt Pauli begriffen haben (natürlich gab's nix umsonst!). Eine Fan-Posse aus Freiberg (Sachsen, also quasi Heimat), die zwar recht okay aussahen, aber in der Coolomatic-Lotterie kläglich einbrachen. Alles Nieten, Versager, Downer, Loser ... Naja, kann eben nicht jeder so cool sein wie wir. Die komplette Jochen Enterprises Crew gab sich (nacheinander) auch ein stelldichein. Das Ergebnis: Tom (bekannt aus der Untergrund-Tageszeitung "die taz") ist zwar auch uncool, darf aber demnächst eine Seite in der "Schweinevogel Show" zeichnen ("malen", wie Schwarwel meinte; hinter vorgehaltender Hand). Die Qualifizierung bestand der Berliner Vielarbeiter jedoch mit Bravour. Das Ergebnis - ein Extra-Klasse-Schweinevogel - ist mit Sicherheit im nächsten SV-Heft zu bewundern. Es stellte sich übrigens heraus, daß Tom auch ein mensch des Fortschritts ist: Er kauft sich demnächst einen Computer! Sein Labelmate Phil dagegen ist traurig. Er dürfte den absoluten Minusrekord an verkauften Heften halten: gerade mal 10 Stück gingen über den Ladentisch. Aus Mitleid heben wir ihm angeboten, gleich mal im nächsten SV-Heft die Gastrolle zu übernehmen. Voller Dankbarkeit und tiefbewegt nahm er an. Ob es was wird steht in den Sternen. Wer Phils Arbeitsweise kennt, weiß warum. Mit "Menschenblut", dessen Macher, dessen name mir im Moment nicht präsent ist, ein ziemlicher Rocker ist, wurde Kooperation vereinbart. Kill the Majors! Noch ein paar Splitter des Tages: Bei uns läuft das früh bis spät Auges Vorab-Tape der neuen "Foo Fighters"-Scheibe. Das dürfte uns wenigstens den Titel als "Stand mit der coolsten Mugge" einbringen, nachdem Schwarwel bei der Nominierung zum "Deutschen Comic Preis" trotz massiver Bestechung weiblicher Jury-Mitglieder kläglich gescheitert ist. Programm heute abend: Party bei Jochen Enterprises und danach "Metalheadz-Abend" im Mojo-Club. Geiler Drum & Bass für coole Typen wie wir es nun mal sind (auch wenn Armin behauptet, das sei gar kein Rock'n'Roll. Soviel für heute: Hossa Hossa und schlaft gut!


HAMBURG / Comic-Festival - Der vierte Tag: May 10, 1997

Heute haben wir es tatsächlich geschafft, schon 10.30 an unserer Buchte zu sein! Schwarwel, der alte blutsaugerische Ausbeuter, meint aus irgendwelchen Gründen, daß das große Geschäft zwischen 10 und 11 läuft - so nach dem Motto: Der frühe Vogel fängt ... Das elende Kommerzschwein! War natürlich nix. Frühaufsteher sind eben keinesfalls cool genug für Weltrettung und Rock^n^Roll. Phil, unser Berliner Lieblings-Comic-Macher ("Zeichner" wäre sicher auch okay - für Tolerantere als uns jedenfalls) hat sich als der Olaf Schubert des Rock^n^Roll entpuppt. Tolle Show mit allem was dazugehört: Gitarren, großmäuliges Sprüche, cooles Posing! Außerdem lieferte er den Spruch des Tages: "Wenn Rock^n^Roll eine Hautcreme wäre, würde ich mich damit einreiben." Großes Entertainment! Danach sind wir aus dem "Drei Hufeisen" (Eingeweihte und Eingeborene sagen eigentlich "Rosies" dazu) in den "K-Club" gewechselt. (Ihr merkt schon, wir merken uns inzwischen sogar die Namen der jeweiligen Abhänge für euch. Dann könnt ihr später mal auf unseren Spuren durch St. Pauli ziehen, als echte Männer sozusagen.) Armin wollte dort zu einer Party mit einer - wie er behauptet - obergeilen Mod Punk-Kapelle namens "Jam Today" (was, wie wir für widerrechtlich auf dieser Seite eingetrudelte Nicht-Rocker noch mal erklären, eine Anspielung auf die obergeile Mod Punk-Kapelle "Jam" ist), um ihn mit unseren Erlebnisberichten neidisch zu machen. Was die Band anging hatte er absolut recht. Da war er trotzdem nicht. Hat sich zu Haus vorm Fernseher rumgelümmelt (was unter normalen Umständen natürlich durchaus als Alternative zu akzeptieren ist) oder im Bett. Schwarwel behauptet, er hätte früher am Abend noch irgendwas von "zu alt für diese Scheiße" gemurmelt. Jetzt überlegen wir doch ernstlich, ob Armin tatsächlich noch so ein cooler Rocker ist, wie er immer behauptet und wie wir immer dachten. Zurück zur "Jam" (hohoho). Schwarwel tanzte voll ab, was konkret bedeutet, daß er heftig mit dem Kopf nickte und an den passenden Stellen die Faust hochreckte - rhythmisch, klar). Sogar Auge, wie wir inzwischen wissen eigentlich Techno-infiziert, wippte verstohlen mit dem Fuß. Vielleicht besteht ja doch noch Hoffnung, ihn auf die helle Seite der Musik zurückzuholen. Insgesamt also ein toller Spaß. Bloß eins gibt zu denken: Schwarwel jammert darüber, daß er heute so schlecht hört, die Musik müsse wohl ein wenig zu laut gewesen sein. Wieso denkt Auge jetzt eigentlich, daß Schwarwel vielleicht doch nicht so ein cooler Rocker ist, wie er immer behauptet und wie wir alle immer dachten?! Nach dem Abhotten ging^s ins "Mojo", noch ein bißchen Drum & Bass-Dröhnung abholen. Schon vorm Eingang empfing uns ein Bassdrum-Erdbeben. Coole Scheiße. Also 15 Märker Eintritt und 6 fürs Bier auf die Theke und rein. Autsch! Nur Deppen im Saal, die aber reichlich. Der wirkliche Downer war dann der Sound. Von wegen Magen gegen die Wirbelsäule gehämmert oder Gläser vibrieren. Absolut oberlasch. Das war^s dann irgendwie. Also schnell zum Türken bei Armin um die Ecke und noch lecker was gegessen. Zur Messe: Wir haben uns entschlossen, nicht nur den Preis für den "Stand mit der coolsten Musik" sondern auch noch den Preis "Stand mit der coolsten Visitenkarte" abzuräumen. Wir geben nämlich ab sofort unsere tollen Puzzles nur noch als Visitenkarte ab. Das kam so: Schwarwel hatte mal wieder keine SV-Adresse greifbar - kein Wunder bei dem Chaos hier - und reichte einfach ein Puzzle rüber: "Hier, unsere Karte." Dem Typen fielen bald die Augen raus. Ein Wiederholungstest zeigte das gleiche umwerfende Ergebnis. Inzwischen sind wir es allerdings gewohnt. Wer also ein Puzzle umsonst haben will, muß nur nach unserer Karte fragen (heh, nicht weitersagen!). Was noch? Schweinevogel gibt^s demnächst auch im Frankfurter "Comica" in der Stiftstraße. Auge hat einen Yuppie-Typen mit seinem Handy telefonieren sehen - am Pißbecken! Ungelogen!! Der Rabe, ein alter Bekannter von uns, ist gestern doch noch eingetrudelt. Nach ein wenig Trouble wegen der Übernachtung (hat sich dann eingerenkt) kam er mit zu Phil. Dann war er aber schnell weg. Vielleicht ist er ja doch kein so cooler Rocker, wie wie wir nie dachten. Was noch? Das Comic-Zitat des Tages stammt aus dem "Mosaik" (dessen Zeichner übrigens gar nicht so uncoole Typen sind, wie man vermuten sollte): "Herrjemine, es scheut das Roß / Jetzt wird der Reiter zum Geschoß". Yesss! Soviel dazu. ------- P.S.: Denkt da draußen in der Welt tatsächlich irgendjemand, daß Auge vor Arne Zank auf den Knien rumrutscht und um ein Autogramm bettelt?! Der wäre wohl nicht ganz dicht! Also Fans, Vasallen und Rocker: Stay rude und möge die Macht mit euch sein. Hossa Hossa!


HAMBURG / Comic-Festival - Der vierte Tag - Das Sequel: May 10, 1997

Okay, okay, okay, der Samstag war tatsächlich ein echt toller Tag. Jede Menge fette, dumme, schleimige "darfichocheinlosziehenwarumnichtnochmalwasgibteszugewinnenwasisndashier"-Kiddies. Abends waren unsere Daumenkinos komplett weg. Unsere Visitenkarte ist ein Volltreffer. Bis jetzt hat sich noch jeder ein neidgrünes "cool!" rausgequetscht. Aber am Ende war alles gut, rollte dann doch der Rubel - wenn man unsere Maßstäbe anlegt. Wenn man gesehen hat, mit welchen Gesichtern Dirk und Thorsten ("Unser zweiter Vorname ist Etwas Besseres.") von Jochen Enterprises - unsere Freunde aus Berlin - rumliefen, können wir wohl ganz zufrieden sein. Vorsichtig gesagt: Zur Signierstunde von Tom ("Mein zweiter Vorname ist Touché") schien ein krasses Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage zu bestehen, daß sich in einer Überproduktion an Hardcoverluxusextraausgaben äußerte. Schwarwel ("Mein zweiter Vorname ist es lebe der Sport.") ging das aber alles sowieso nichts an. Auf zu "Sankt Pauli", auf zur nächsten Abstiegsparty, auf zur nächsten Niederlage. Aber darum geht's ja eh nicht. Hauptsache Spaß und Bier. Soviel Spaß und Bier, daß man dan etwas müde wirkt, wenn man an den Ort zurückkehrt, an dem Auge ("Mein zweiter Vorname ist Kundendienst.") die Stellung gehalten hat. Bloß gut, daß Raban ("Mein zweiter Vorname ist Wichtig") sich wenigstens für fünf Minuten dazu herabließ, die extraordinären Umsätze zu bewachen, damit Auge ("Mein zweiter Vorname ist Dringend") nachschauen konnte, ob der Typ mit dem Handy wieder da war. Auge ("Mein zweiter Vorname ist Ich hasse Acid Jazz.") hatte also sozusagen die Arschkarte gezogen, denn die Organisatoren entschieden sich freudlicherweise, Jamiroquai aufzulegen. 3x. Am Ende waren alle cooleren Comicer absolut fertig und legten Protest ein. Das half - nicht. Heute war Preisverleihung! Die Schweinevogelshow war sogar im Gespräch als bestes Independent-Comic, wie Vertrauenslaute berichteten. Aber in der Jury setzte sich dann doch die Meinung durch, wir wären "zu kommerziell". Klar, schließlich waren wir heute schon früh am Stand. Gereicht hat es dann noch für eine "Lobende Erwähnung". Wow ... Zurück zu Jochen Enterprises und dem genialen Phil ("Mein zweiter Vorname ist Ach naja."): Der hatte heute seinen zweiten Auftritt in Hamburg. In einem Glaswürfel mitten auf der Reeperbahn gab er Weisheiten über die 70er, Jugendprobleme, Acid House und Popper zum Besten. Über das letzte konnten komischerweise nicht alle lachen. Unter den zahlreichen anwesenden Comic-Schaffenden schien der Anteil an Ex-Poppern ziemlich hoch. Aber trotzdem: Große Erfolge für Phil ("Mein zweiter Vorname ist Ach wißt ihr."). Sogar Armin ("Mein zweiter Vorname ist Punk.") war begeistert. Nicht so begeistert war er vom öffentlichen Drum & Bass. Der fand vorher am Hafen statt. Dort war großes Feuerwerk wegen dem Hafengeburtstag. Eigentlich wollten wir ja Vicki Vomit ("Mein zweiter Vorname ist Geschmacklos.") treffen, der da spielen sollte. Aber finde mal jemanden zwischen mehreren Millionen Menschen. Soviel müssen ungefähr dagewesen sein. Das Feuerwerk selbst war eher lau, sagt Armin ("Mein zweiter Vorname ist Pyrotechnik."). Am Ende sind wir dann noch schnell zur Tanke, ein paar "Astra" holen um uns zu Hause noch das eine oder andere Video reinzuziehen. Und prompt klingelt - nachts halb eins in St. Pauli, zwischen Punks und Alkis! - das Handy von Schwarwel ("Mein zweiter Vorname ist Verkaufen! Verkaufen!"). War dann doch ein bißchen peinlich. Das war's für heute. Hossa Hossa!


HAMBURG / Comic-Festival - Der fünfte Tag: May 11, 1997

Es ist Sonntag und wie wir alle wissen, wurde dieser Tag nach Sonn benannt, dem Schutzheiligen der Werktätigen, weshalb dieser Tag eigentlich arbeitsfrei sein sollte. Da Comicstars aber keine Pausen kennen, ging's auch heute beizeiten raus... noch viel Bier und Video der Nacht in den Knochen: Lance Henrikksen ist Gott, wenn man "The Pit & The Pendulum" von Stuart Gordon gesehen hat: Lance als oberfieser Oberinkuisitor - Kardinal Kitzler nicht unähnlich. Momenntan befinden wir uns auf der Heimreise im Renault-Transporter, sponsored by Papi und McKrause's Ghettoblaster hat die dritte CD auf Nimmerwiedersehen verschluckt. (Kiss: Killer) Den heutigen Tag am Messestand hätte man eindeutig absparen können, da nur noch Quuerköpfe durch die Gänge stolperten. Ein Grund mehr, weshalb wir uns 3 Uhr verpissten, um lieber noch heissen Comicstuff in Armins Comicstore zu ordern. Einzig Schwarwels Gespräch mit Kai Witz von unserem Vertrieb Kai Witz war megawichtig. Enttäuschend: Herr Paul, der Schöpfer des neuen deutschen Comics "Helden", schaffte es nicht, Schwarwels Signierbuch zu verschönern, weil er arschlang für eine Zeichnung braucht. Da wir außer Bier bis 19 Uhr keine nennenswerten Kalorienbeträge aufgenommen hatten, gab's erstmal eine zünftige Rast auf der Autobahn und gerade hätte uns Auge fast in den Regentod gefahren - ein Schicksal, was einem Rocker alle Ehre gemacht hätte... Wir haben beschlossen, in den folgenden Tagen ein paar Abschlußthesen zur Messe zu verabschieden - es wird sich also auch weiterhin lohnen, auf dieser PAge vorbeizuschauen. Nachtrag zum schauen Phil: er ist EINER VON UNS! Leider gibt die Batterie des Powerbooks auf (Klar - ist ja auch ein Punkrock-Powerbook!), deshalb müssen wir den Rest in heimischen Gefilden schreiben - also nicht mehr ganz so starker Rock^n^Roll und so...